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Gruppenreise nach Albanien

Rücklick einer Reiseteilnehmerin auf die Gemeindereise nach Albanien im Oktober 2023

Burg von Gijrokaster

Hallo Ihr Lieben,

heil zurückgekommen aus dem Land der Skipetaren (frei nach Karl May). Inzwischen sind wir alle seit 5 Tagen wieder im eigenen Land und wahrscheinlich auch im Alltag gut angekommen. Ein Grund nochmal ein paar Gedanken mit Euch zu teilen und Revue passieren zu lassen, denn schnell verblassen Erinnerungen, Bilder und Eindrücke. Was nicht schwindet, ist das Gefühl, das diese Reise hinterlassen hat. Ein Gefühl von Freude und Dankbarkeit, die sich für mich durch die ganze Reise, die Gruppe und die Länder zog und bei dem Gedanken auch weiterhin im Alltag anhält.

Was haben wir für tolle Landschaften, spektakuläre Panoramen, Berge, Täler, Ebenen, Seen, Flüsse, Städte und das ultimativ blaue Meer mit der Weite des Himmels immer über uns gesehen und durch die Erläuterungen der unterschiedlich kompetenten Reiseführer näher entdecken dürfen. Selbst jede erklommene Festung wurde irgendwann zum liebgewonnenen Ritual. Dabei nicht zu übersehen, welche Problematik im Land Albanien herrscht, mit der wir konfrontiert wurden und auch begierig, mehr zu hören, und in der Folge erschüttert waren, was uns Schwester Christina und Schwester Michaela schilderten, wenn sie die harte Realität ihrer Arbeit und uns das für uns fast unvorstellbare Leben der Menschen näher brachten. Zu schnell vergißt man, abends müde und hungrig im 4-Sterne-Hotel angekommen, welche Diskrepanzen herrschen zwischen Tourismusindustrie und Überleben derjenigen, die keinen Anteil daran haben und mehr mit den negativen Folgen einer an unser mitteleuropäisches Niveau heranreichendes, aber nicht organisiertes Müllvolumen leben müssen mit all seinen Auswirkungen. Wir haben Einblicke in Politik und Gesellschaft bekommen, in ein Land, das sich bisher eher durch Reiseführer und Reiseberichte zumindest für mich darstellte. Es regte zum Perspektivenwechsel an. Die Unwägbarkeiten einer solchen geplanten Reise holten uns ebenso ein wie zum Beispiel Unfälle und im Vergleich harmlose Krankheiten. Die gute Laune, die Neugier auf historische Sehenswürdigkeiten trotz ungewohnter Hitze beizubehalten, blieb in der Gruppe präsent. Rückschläge warfen uns kurzfristig etwas durcheinander, aber nie aus der Bahn.

Begleitet mit geistlichen Impulsen konnten wir täglich in einern neuen Tag starten. Jeder Tag verging wie im Flug und muss bis jetzt noch verarbeitet, betrachtet und auch gefeiert werden. Beeindruckt hat mich der kollektive Zusammenhalt in der Gruppe. Die unterschiedlichsten Menschen treffen aufeinander, jeder bringt etwas aus seinem Leben mit: Erfahrungen, interessante Lebensläufe, Gespräche, in denen man sich näher kommt, austauscht und gerne mal alles mit Humor spickt. Bekannte Menschen, "neue" Menschen, denen durch Austausch eine neue vielschichtige Lebendigkeit eingehaucht wurde. Gerne auch mal kritische Gedanken, die zum Nachdenken und Überdenken der eigenen Position anregen. Gegenseitige Hilfe und Rücksichtnahme "(Vorsicht Stufe", "Darf ich Dir den Arm / die Hand zum sicheren Geleit reichen?"), war eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsame Vorlieben für Essen, Hobbies oder Haustiere würzten und initiierten auch weitere Gespräche. All das erfüllt mich mit Dankbarkeit und Respekt. Respekt auch der "Jugend", die sich unerschrocken in die reifere Jugend integrierte und sich jeder Situation anpasste und diese mittrug.

Als ich mich gestern auf mein Fahrrad schwang und mich dem herbstlichen Wind im Norden entgegenstellen musste, den Eicheln und Kastanien ausweichend, die den Weg pflasterten und damit sichtbar den Herbst einläuten, spürte ich trotz des Gegenwindes die beflügelnde Kraft der Reise, die mich frohen Mutes gestärkt durch den Alltag trägt. Etwas Wehmut schwingt mit, dass die Reise und der Sommer damit endgültig vorbei ist. Aber im Herzen ist es nicht zu leugnen, dass es eine tolle Reise mit tollen Gefährten war. Wenn auch das eigene bequeme Bett in vertrauter Umgebung nicht ganz zu verachten ist, das am Ende etwas vermißt wurde. Die im Land erstandenen Kräuter und Gewürze (oder ein Falafel) gepaart mit dem herrlichen Olivenöl zaubern kurzfristig beim Kochen und Essen eine kleine Illusion von Urlaub auf Teller, Körper, Geist und Seele. Reisesehnsucht wurde erfüllt!

Meine Gedanken sind bei Euch in Albanien und vor allem auch bei Gani und den anderen, denen wir ein glückliches Leben und eine gute Entwicklung wünschen. Darauf einen Skanderbeg!

Liebe Grüße, alles Gute und Gottes Segen

Harriet

Wir möchten uns bei unseren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern sowie deren Teilnehmern ganz herzlich für die tollen und umfassenden Reiseberichte, Tagebücher, Gedichte und Gedanken zu den Reisen bedanken!